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Kirche zu Stelzen

Durchsichtig, klar, hell, von jedem Platz innerhalb der Kirche die Möglichkeit, durch die Fenster nach draußen zu sehen und natürlich auch hinein. Man spürt beim Eintreten von der Seite, der Südseite, sofort die Aufklärungszeit sich wiederspiegeln. 1806 ist dieser Neubau fertig gestellt worden. Er wich einer älteren Kirche, die an der selben Stelle gestanden hatte. Die gut erhaltene Kirchhofmauer und der sehr aufwendig gearbeitete Taufständer von 1796 zeugen noch von der Vorgängerkirche.
Eine umlaufende Empore, deren Brüstungsfelder ohne jeden zusätzlichen Schmuck sind, lassen ein Oval entstehen. An der Ostseite bezieht sie einen großen Kanzelaltar ein. Zwischen vier Säulen mit korinthischen Kapitellen steht der Kanzelkorb, auf der Schalldeckel angebracht ist ein Sinnbild der Heiligen Dreifaltigkeit, ein Dreieck mit Strahlenkranz.
Dem Altar gegenüber, an der Westseite, steht eine Orgel mit sehr lebendigem Prospekt. Zwei Engel halten Spruchbänder. Die Schleierbretter sind sorgfältig gearbeitet und verziert.

Von Besuchern werden wir immer wieder gefragt, wann die Kirche denn endlich ein angemessenes Äußeres erhält. Leider sieht man die vielen Arbeiten der letzten Jahre kaum. So wurde 1994-1996 das gesamte Schiff vom Schwamm saniert und neu gedeckt. Die gesamte Friedhofsmauer ist nahezu neu mit Schiefer gedeckt worden, welche der Fläche der Kirche selbst kaum nachsteht. Im Inneren des Turmes sind umfangreiche Instandsetzungsarbeiten geschehen, die Turmuhr schlägt seit wenigen Jahren wieder die richtige Stunde, an der Orgel wurde umfangreich gearbeitet.
Trotz regelmäßiger Antragstellung auf Fördermittel konnte für den Außenbereich noch nichts erreicht werden. Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich aber über das Programm "Städtebauförderung" ab.

Neben den regelmäßigen Gottesdiensten im 14-tägigen Rhythmus spielt die Kirche im Rahmen der Stelzenfestspiele eine große Rolle, in der die Konzerte meist nahezu bis auf den letzen Platz ausverkauft sind.

Noch zwei interessante Anmerkungen:

  • Die Kirchgemeinde Stelzen gehörte bis 1833 zur sächsischen Parochie Reuth. Trotz dass sie dann zum Fürstentum Reuß - Schleiz wechselte, verwalteten mal Reuther Pfarrer, mal Unterkoskauer diese Kirchgemeinde. Zur Zeit sind diesbezüglich die Strukturen klar. Stelzen gehört zu Thüringen und wird vom Pfarramt Unterkoskau betreut. Allerdings(!) teilt sich das kleine Dorf "Spielmes" in (kirchlich) Thüringen und Sachsen. Vier Häuser, die sich auf der anderen Seite des Baches befinden, gehören nach Mißlareuth, einer Gemeinde der sächsischen Landeskirche. Der Bezug zu Stelzen wird aber auch in diesen Häusern deutlicher.
  • Von den 319 Einwohnern gehören 187 der Kirche an (Stand Oktober 2005).